Sonntag, 5. Dezember 2010

Erstmals Auszeichnung von Ehrenamtlichen in Garz

Erstmals in der jüngeren Geschichte der Stadt Garz/Rügen fand am 5. Dezember - am Tag des Ehrenamtes - die Auszeichnung von ehrenamtlich arbeitenden Bürgern in Garz statt.
"Ohne das Ehrenamt wäre das gesellschaftliche Leben bei uns so nicht möglich." hob Bürgermeisterin Gitta Gohla in ihrer Rede an die vier Geehrten hervor.

So fährt die inzwischen 75-jährige Waltraut Körner jeden Tag "bei Wind und Wetter" mit dem Fahrrad, um Nachbarschaftshilfe bei verschiedenen Garzern zu leisten. In der Volkssolidarität ist sie seit 1959 engagiert. Und in der Vorweihnachtszeit hat sie besonders viel zu tun, da sie dann Garzer besucht, die im Krankenhaus liegen oder in einem Pflegeheim leben, um etwas Freude und Grüße aus der Heimatstadt zu überbringen.
Ebenso ist Käte Schulz in Zudar täglich unterwegs. Vorgeschlagen wurde sie, weil sie seit über 50 Jahren besonders aktiv in der Nachbarschaftshilfe und der Volkssolidarität ist. Am Anfang noch in der "Sozialkommission", erinnert sie sich.
Klaus Meißner wurde ausgezeichnet, weil er 15 Jahre lang die Geschicke der Stadt als ehrenamtlicher Bürgermeister leitete und es Garzern ein Bedürfnis war, ihn dafür zu ehren. "Ich bin angenehm überrascht." so seine Reaktion.
Der vierte Ausgezeichnete, Falk Biebrach, leitet seit neun Jahren ehrenamtlich den Garzer Frauenchor. Auch er hat bis Weihnachten eine Menge zu tun - stehen doch in den nächsten Tagen fünf Auftritte an verschiedenen Orten der Insel an - mit "seinen" 20 Frauen.
Für ihn ist die Würdigung Motivation genug, die ehrenamtliche Arbeit im Chor in den nächsten Jahren weiterzuführen.

Als Geschenke erhielten die vier Ehrenamtlichen Blumen und eine Urkunde sowie die "Garzer Schale". Außerdem erfolgt eine Eintragung in das Ehrenbuch der Stadt.

Alle vier Geehrten und die Gäste waren sich einig "Wir brauchen Nachwuchs für das Ehrenamt." Es müsse das Bewusstsein dafür vermittelt werden, was Ehrenamt überhaupt heißt, damit sich auch jüngere Menschen dafür interessieren. Man müsse die finden, die für ehrenamtliche Tätigkeiten geeignet wären und diese dann systematisch fördern.
"Man darf nicht immer nur nehmen sondern muss auch geben."

Vorgesehen ist, das s die Auszeichnung zum Tag des Ehrenamtes in jedem Jahr erfolgen soll. Dabei können, wie auch in diesem Jahr Vorschläge aus der Bevölkerung eingereicht werden, über welche die Stadtvertreter entscheiden.

INFO "Garzer Schale"
Diese Schale wurde 1928 bei Ausgrabungen auf dem Garzer Burgwall gefunden.
Die slawische Keramik stammt aus dem 10. bis 12. Jahrhundert und hatte ein so markantes Aussehen, dass sie als "Garzer Schale" bezeichnet und eingeordnet wurde.
Zum 70. Geburtstag des Ernst-Moritz-Arndt-Museums in Garz wurden 20 Repliken der einfach und einheitlich verzierten Schale als limitierte Auflage angefertigt  und können dort erworben werden.

Foto: Koslik
Gruppenbild mit Ausgezeichneten - v.l.n.r. Falk Biebrach, Waltraut Körner, Bürgermeisterin Gitta Gohla, Käte Schulz, Klaus Meißner und der stellvertretende Bürgermeister Maik Büttler.