Sonntag, 21. März 2010

Zum Geburtstag ein Rohr

110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Garz

„Wir brauchen jeden!“, rief Andreas Gaj in den Saal, als er die 110-jährige Geschichte der Garzer Feuerwehr während einer Festveranstaltung im Garzer Freizeitzentrum am letzten Samstag (20. März) Revue passieren ließ.
Er erinnerte vor etwa 100 Gästen von Rügen sowie nah und fern daran, dass eine der ältesten Feuerwehren Rügens vier politische Systeme überlebt hat, allerdings jetzt vor ernsthaften Personalproblemen steht. Lichtblick am Horizont: in diesem Jahr konnten bereits zwei neue Mitglieder begrüßt werden.21 Kameraden sind es gegenwärtig, um eine solide Tagesbereitschaft zu gewährleisten, müssten es aber mindestens 40 Kameraden sein. Denn die meisten Kameraden gehen neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit tagsüber arbeiten und stehen somit nicht zur Verfügung.

Bürgermeisterin Gitta Gohla hob hervor, dass vielen durchaus bewusst ist, welchen Stellenwert die Freiwillige Feuerwehr hat und „freiwilliges Engagement nicht hoch genug einzuschätzen“ ist. Mit Blick auf die soeben gefallene Entscheidung, dass es zukünftig für Rügen, Nordvorpommern und Stralsund eine Leitstelle geben wird, betonte Kreiswehrführer Daniel Hartlieb außerdem „Wir müssen noch enger zusammenrücken.“ Auch der Amtswehrführer des Amtes Bergen auf Rügen, Manfred Hanisch, ließ es sich nicht nicht nehmen, den Garzern für 110 Jahre Ehrenamt zu danken und hatte ein ganz besonderes Geschenk mitgebracht – ein Hochleistungsstrahlrohr, „um die Stadtkasse ein wenig zu entlasten“. Der Vorsitzende des Heimatverbandes Werner Beug erinnerte daran, dass in Garz im Jahr rund 25 Veranstaltungen pro Jahr organisiert werden, „was auch der Verdienst der Feuerwehrmänner und -frauen ist.“ Zu den Gratulanten gehörte die Partnerfeuerwehr aus Übernthal in Hessen, deren Stellvertretender Wehrführer Frank Peter Steih feststellte, dass man vor 10 Jahren, als die Partnerschaft begann, deutlich länger für die Anreise brauchte als heute. Gratuliert haben auch Feuerwehren der Insel sowie Firmen und Vereine.

Den Höhepunkt für die jüngsten Teilnehmer der Festveranstaltung bildete die Überreichung des Abzeichens „Jugendflamme“ Stufe I an drei Mädchen und einen Jungen. Sie bilden zusammen mit zwei Ausbildern die Jugendfeuerwehr – die ebenfalls Nachwuchssorgen hat.

Mit Blick auf die kommenden Monate, in denen offensiv sowohl bei den Erwachsenen als auch in den Schulen für die Freiwillige Feuerwehr geworben werden soll, betonte der Garzer Wehrführer Andreas Gaj: „Wir brauchen jede helfende Hand!“

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